Jugendkulturhaus Dynamo: Events und Kultur direkt an der Limmat
Zukunft des Kosmos: Kino-Nachfolge zeichnet sich ab
Seit dem Kosmos-Konkurs sind die Türen verschlossen und die SBB suchen nach neuen Mieter:innen. Wie Recherchen zeigen, stehen einige Interessierte bereit.
Die Räumlichkeiten an der Europaallee lassen verschiedene Nutzungen zu, weshalb die Kosmos-Nachmieter:innen hohen Ansprüchen genügen müssen: Mehrere Kinosäle, Gastronomie, Veranstaltungsraum.
Die Vermieterin SBB will sich noch nicht zur Nachfolgelösung äussern. «Für die sorgfältige Auswahl des Nachfolgeangebots nimmt sich die SBB die erforderliche Zeit», heisst es auf Anfrage. Mit einem Entscheid sei frühestens Ende März zu rechnen. Das erklärte Ziel ist, dass die «Nachfolgenutzung» ähnliches wie das Kosmos leisten soll.
Wer sich in der Kultur-, Event- und Gastronomie-Szene umhört, stösst auf einige Gerüchte. Einige Ehemalige haben kein Interesse oder wollen sich nicht äussern. Oft genannt wird der Impact Hub, der sich aber nicht auf die Räumlichkeiten beworben hat. Der Start-up-Space wird auf Anfang 2024 ins Limmathaus ziehen und hat daher keinen Bedarf.
Auch das X-Tra, dessen Mietvertrag im Limmathaus Ende Jahr endet, will das Kosmos nicht übernehmen. Man habe sich zwar damit befasst, aber die Investitionen wären zu hoch, um aus dem Kino-Untergeschoss eine Konzerthalle zu machen.
Wie das X-Tra muss auch die MAAG Music & Arts AG mittelfristig eine neue Bleibe für ihre grossen Events suchen. Doch auf Anfrage heisst es, man habe sich nicht für das Kosmos beworben.
Interessanter ist die Antwort der Neugass Kino AG (RiffRaff & Houdini). Dort heisst es nur, man gebe grundsätzlich keine Auskunft zum Kosmos. Ein Insider meint, strategisch würde eine Erweiterung für die Neugass Kino AG durch die frühere Partnerschaft mit dem Kosmos-Kinoprogramm und den grossen Kinosälen Sinn ergeben.
Auch andere Kinobetreiber:innen sind nicht sehr gesprächig: Bei Blue Cinema heisst es: «Dies möchten wir derzeit nicht kommentieren.» Recherchen von Tippinpoint zeigen, dass sich die Swisscom-Tochter zusammen mit Candrian Catering auf die Räumlichkeiten beworben hat.
Ebenfalls ernsthaft interessiert sind die Arthouse Kinos, wie auf Anfrage bestätigt wird: «Die Arthouse Commercio Movie AG und die Restaurants Commercio Piccadilly AG haben gegenüber der SBB ein erstes Interesse am Betrieb des Kulturhauses KOSMOS an der Europaallee bekundet.» Die beiden Firmen stehen im Kontakt mit den SBB und «prüfen derzeit die Realisierbarkeit und die Einreichung der Offerte».
Die meisten Stadt-Gerüchte haben sich als haltlos erwiesen, andere könnten zur Realität werden. Oder kriegt am Schluss jemand unverdächtiges den Zuschlag?
Spiel mit uns Kosmos-Bingo! Wer könnte sich sonst noch beworben haben?
An der Universität Zürich hat Simon Politikwissenschaften und Publizistik studiert. Nach einem Praktikum bei Watson machte er sich selbstständig und hat zusammen mit einer Gruppe von motivierten Journalist:innen 2015 Tsüri.ch gegründet und vorangetrieben. Seit 2023 teilt er die Geschäftsleitung mit Elio und Lara. Sein Engagement für die Branche geht über die Stadtgrenze hinaus: Er ist Gründungsmitglied und Co-Präsident des Verbands Medien mit Zukunft und macht sich dort für die Zukunft dieser Branche stark.
Das mache ich bei Tsüri.ch:
Irgendwie ein bisschen von allem: Schreiben, lesen, schwatzen, koordinieren – auf der Visitenkarte steht Verleger und geschäftsführender Chefredaktor.
Das mache ich ausserhalb von Tsüri.ch:
Nicht sehr viel. Tsüri ist mein Leben – ich lebe dafür und davon.
Über diese Themen schreibe ich am liebsten:
Politische Themen fesseln mich, schon seit ich ein eigenes Denken entwickelt habe. Darum schreibe ich auch am liebsten darüber. Weil aber fast alles politisch ist, schreibe ich über fast alles gerne. Ausser über Theater, die schaue ich mir lieber einfach an.
Darum bin ich Journalist:
In einer nicen Stadt wie Zürich gibt es Dinge, Ereignisse, Menschen, die eine Öffentlichkeit verdient haben und kritisch besprochen werden sollten. Ausserdem weiss ich, dass junge Menschen nicht das Interesse an politischen Themen und gutem Journalismus verloren haben – sie werden allzu oft leider einfach nicht als Zielgruppe ernstgenommen. Fazit: Gute Geschichten für junge Menschen, das treibt mich als Journalist an.
Das mag ich an Zürich am meisten:
Unsere Stadt ist gross genug, um eigene Projekte anreissen zu können und klein genug, um den Überblick nicht zu verlieren. Das liebe ich. Und den Sommer. Und all die lieben Menschen.
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